Psychische Gesundheit

Zum internationalen Tag der Psychischen Gesundheit

Heute ist der Internationale Tag der Psychischen Gesundheit.

Psychische Erkrankungen sind genauso vielfältig, wie normal. Über die Hälfte aller Menschen erkrankt mindestens einmal im Leben an einer schweren psychischen Erkrankung. Diese reichen von affektiven (gefühlsbezogenen) Erkrankungen wie Depressionen über Angst- oder Essstörungen, bis hin zu gewaltsamen Neigungen gegen andere oder sich selbst.

Eine psychische Erkrankung ist dabei niemals Ausdruck persönlicher Schwäche, sondern in der Pathogenese (Erkrankungsentstehung) ebenso komplex wie die meisten somatischen Erkrankungen. Die gute Nachricht ist, dass psychische Erkrankungen meist heilbar und gut zu therapieren sind. 

Es ist deshalb politische Aufgabe, bestehende Strukturen auszubauen und medizinische, therapeutische wie soziale Angebote endlich an den Bedarf anzupassen. Je später eine Therapie beginnt, desto schwerer wird die Heilung. Wartezeiten von mehreren Monaten auf einen Therapieplatz dürfen deshalb nicht sein. 

Um aber im Idealfall gar nicht erst in eine solche Situation zu kommen, gibt es viele Möglichkeiten, um sich um den Erhalt mentaler Gesundheit zu bemühen. Dieser Prozess geht im Kleinen los mit mentaler Hygiene, also dem Erwerb von Fähigkeiten zum Umgang mit psychisch belastenden Situationen wie schlechten Nachrichten oder Stress. 

Der wesentliche Punkt ist jedoch der Abbau von Stigmata und toxischen Gesellschaftsbildern. Nur wenn wir als gesamte Gesellschaft die Abwesenheit und Kommunikation über psychische Gesundheit als normal anerkennen, wird die Situation für Betroffene und die Prävention der Erkrankungen vereinfacht. 
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Falls ihr euch aktuell in einer psychischen Krise befindet oder erste Anzeichen feststellt, kontaktiert eure Hausärzt*in oder die kostenlose Telefonseelsorge, die unter 0800 111 0 111 und 0800 111 0 222 rund um die Uhr erreichbar ist.