Am heutigen Samstag, den 17. Mai 2025, ist der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit – bekannt als IDAHOBIT. An diesem Tag wird weltweit auf die Diskriminierung und Gewalt aufmerksam gemacht, die queere Menschen tagtäglich erleben. Auch in Lübeck ist queeres Leben nicht frei von Anfeindungen – das muss sich ändern!
Als Grüne Jugend Lübeck und als Mitglied des schleswig-holsteinischen Landtages rufen wir dazu auf, sich mit queeren Menschen zu solidarisieren und sichere Räume zu schaffen:
Allein im Jahr 2023 wurden in Deutschland 1.785 queerfeindliche Straftaten registriert – ein Anstieg von 50 % im Vergleich zum Vorjahr, wobei die Dunkelziffer vermutlich weitaus höher liegen dürfte. Dabei ist jeder einzelne Fall, einer zu viel. Es braucht endlich eine konsequente Politik, die Betroffene schützt, queerfeindliche Gewalt sichtbar macht und aktiv bekämpft. Queerfeindlichkeit ist kein Randphänomen – sie ist ein gesamtgesellschaftliches Problem.
Queere Menschen machen schätzungsweise rund 10 % der Weltbevölkerung aus – unabhängig von Herkunft, Religion oder gesellschaftlicher Prägung. Sie existieren in jeder Community, in jeder Familie, in jeder Stadt. Und doch erleben sie Ausgrenzung, Diskriminierung und Gewalt. Dass ihre Lebensrealitäten in der Politik häufig (noch) ignoriert werden, ist nicht nur fahrlässig – es ist verantwortungslos.
Die Verfasstheit einer Demokratie und ihrer Gesellschaft lässt sich immer dadurch definieren, wie sie mit ihren Minderheiten umgeht. Das staatliche Schutzversprechen muss daher für alle Menschen gelten und es ist die Aufgabe aller demokratischen Akteure, diese Versprechen umzusetzen. Vorfälle, wie die Bedrohung einer queeren Jugendgruppe im Januar bei lamda::nord hier in Lübeck, sind inakzeptabel und müssen rechtsstaatlichen geahndet werden. Andernfalls gerät auch das Vertrauen in unsere Institutionen und den gesamtgesellschaftlichen Zusammenhalt in Gefahr.
Der Kampf gegen Queerfeindlichkeit ist daher auch ein Kampf gegen Rechtsextremismus. Denn dort, wo Hass gegen queeres Leben geschürt wird, wachsen auch Rassismus, Antisemitismus und Frauenfeindlichkeit. Wer sich für eine offene, demokratische Gesellschaft einsetzt, muss sich auch an die Seite queerer Menschen stellen.
Wir rufen deshalb alle Menschen in Lübeck und darüber hinaus dazu auf:Solidarisiert euch. Schafft sichere Räume. Hört zu. Mischt euch ein. Werdet aktiv und macht euch stark für eine Gesellschaft, in der queeres Leben nicht nur geduldet, sondern selbstverständlich akzeptiert und geschützt wird.
Denn queeres Leben ist kein Sonderfall – es ist Teil unserer gemeinsamen Realität. Und diese Realität verdient Respekt!
