Zum Pilotprojekt zur Arbeitsmarktintegration von geflüchteten Menschen sagt die migrationspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Catharina Nies:
„Ich halte es für sehr wichtig, die berufliche Teilhabe von geflüchteten Menschen direkt zu ermöglichen, denn die Motivation in einem neuen Land mit aller Kraft neu anzufangen ist gerade zu Beginn sehr hoch. Je länger es aber dauert, bis Anliegen bearbeitet werden und Menschen auch beruflich durchstarten können, desto mehr wächst der Frust. Das wäre bei nahezu jedem von uns so. Deshalb begrüße ich jede Verbesserung an dieser Stelle und freue mich über das neue Pilotprojekt zur Kompetenzfeststellung.
Ich hoffe aber auch, dass auf den wertvollen Erfahrungen von 2015/16 aufgebaut und angeknüpft wird. Damals hatte sich gezeigt, dass genauso wichtig wie die formalen auch die Anerkennung informeller Qualifikationen waren und sind. Und integrationsorientierte Aufnahme bedeutet natürlich auch die Unternehmen vor Ort mitzunehmen, Ausbildungsbetriebe zu aktivieren und nachhaltige Strukturen aufzubauen. Unternehmen sollten die Chance erhalten, konkrete Arbeits-, Ausbildungs- und Weiterqualifizierungsmöglichkeiten im Prozess anzumelden.“
Der gesundheits- und pflegepolitische Sprecher Jasper Balke ergänzt:
„Die Initiative der Sozialministerin, Geflüchtete systematisch und schnell in den Arbeitsmarkt für soziale und pflegerische Berufe zu integrieren, ist ein entscheidender Schritt, um den Fachkräftemangel in Schleswig-Holstein anzugehen. Gerade in den Berufen, die ohnehin schon von einem Fachkräftemangel betroffen sind, müssen jetzt Maßnahmen für eine vereinfachte Integration ergriffen werden.
Es ist deshalb ein sehr gutes Zeichen, dass bei diesem Pilotprojekt insbesondere die Pflegeberufe und sozialen Berufe in den Mittelpunkt gestellt werden. Darüber hinaus muss auch der Zugang in die Ausbildungsgänge vereinfacht werden. Zu häufig noch scheitert dies an bürokratischen Hürden. Die Integration dieser neuen Fachkräfte wird die Qualität und Zugänglichkeit unserer Sozialsysteme maßgeblich verbessern und langfristig zur Stärkung des gesamten Sektors beitragen.“