Gemeinsam mit der Lübecker Bürgerschaftsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen begrüße ich den Beschluss der Lübecker Bürgerschaft, sich im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens für eine alternative Trassenführung der geplanten 380-kV-Ostseeküstenleitung auszusprechen – und damit gegen eine Führung durch den Lübecker Stadtwald. Dieser Beschluss erfolgte aufgrund eines gemeinsamen Antrages von CDU und Grünen, dem sich später auch SPD und Linke/GAL angeschlossen haben.
“Wir freuen uns, dass bundes- und landesgesetzliche Verbesserungen in den vergangenen Jahren – besonders durch unsere Grüne Mitwirkung – dazu beigetragen haben, den für die Energiewende notwendigen Netzausbau deutlich zu beschleunigen. Die Planungsvereinfachungen, die hier umgesetzt wurden, tragen erheblich zur Dekarbonisierung des Energiesektors bei. Allerdings ist es trotzdem unerlässlich, korrigierend einzugreifen, wenn besonders schützenswerte Bereiche betroffen sind. Der Lübecker Stadtwald ist solch ein Beispiel.
Die besonders schonende Bewirtschaftung des Lübecker Stadtwaldes hat deutschlandweiten Vorbildcharakter und in den letzten Jahrzehnten einen wertvollen ökologischen Raum geschaffen, den es zu erhalten gilt. Ich setzte mich daher dafür ein, dass wir eine Alternative Trassenführung realisieren, die unseren Stadtwald räumlich umgeht und unangetastet lässt.
Insbesondere an dieser Stelle, wo Naturschutz und Energiewende aufgrund der bestehenden Alternativtrasse wunderbar Hand in Hand laufen könnten, sollten wir alles tun, um dies ebenfalls im Sinne eines bundesweiten Vorbildes zu realisieren. Auf diese Weise vereinen wir die Notwendigkeit einer zügigen Energiewende mit dem ebenfalls unerlässlichen Erhalt unserer lokalen Naturräume.”
Silke Mählenhoff, umweltpolitische Sprecherin der Bürgerschaftsfraktion, fügt hinzu:
„Dies ist ein wichtiges Signal: für den Schutz unserer natürlichen Lebensräume, für den verantwortungsvollen Umgang mit städtischem Grün und für die Bürger*innen, die sich in den letzten Monaten mit großem Engagement für den Erhalt des Bartelsholzes als Teil des Stadtwaldes eingesetzt haben. Für den Vorhabenträger Tennet wünschen wir uns eine Haltung, bei der, statt Ausgleichsmaßnahmen irgendwo im Land zu schaffen, eine Planung zu verfolgen, die die Notwendigkeit, Ausgleich zu schaffen, vermeidet. Daher unser Ziel, den Stadtwald zu schützen und die Trassenführung drumherum zu führen.“
Marilla Meier, Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Sicherheit und Ordnung und Kreisvorsitzende der Grünen in Lübeck ergänzt:
„Wir freuen uns über diesen Rückenwind und sprechen uns weiterhin klar für die Energiewende und die Notwendigkeit des Netzausbaus aus, aber ebenso für den dauerhaften Erhalt des Lübecker Stadtwaldes. Als wertvolles Naherholungsgebiet, CO₂-Speicher und Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten ist der Wald von unschätzbarem Wert – ökologisch wie gesellschaftlich.“
Die Landesregierung und die Planfeststellungsbehörde werden nun aufgefordert, zeitnah eine entsprechende alternative Trassenführung zu prüfen und dem Verfahren zugrunde zu legen.“