Pressemitteilung

Land fördert inklusives Gesundheitssystem in Lübeck!

Barrierefreie medizinische Versorgung ist ein Menschenrecht!

Daher bin ich sehr dankbar und freue mich, dass in meinem Wahlkreis in Lübeck heute das landesweit erste medizinische Zentrum für Erwachsene mit Behinderungen eröffnet wird. Während Kinder und Jugendliche Zugang zu sozialpädiatrischen Zentren haben, gab es ein vergleichbares Angebot für Erwachsene in Schleswig-Holstein bisher nicht. Es ist gut und richtig, dass sich die Versorgungssituation mit diesem Leuchtturmprojekt nun endlich ändert. Mein Dank gilt allen, die in den letzten Monaten am Aufbau dieser wichtigen Einrichtung beteiligt waren. 

Der Standort Lübeck ist dafür genau der richtige Ort, deshalb haben wir als Land Schleswig-Holstein dies in Form einer Anschubfinanzierung von 500.000 Euro gefördert.
Unser Gesundheitssystem ist an vielen Stellen noch zu wenig inklusiv und barrierefrei, dem wollen wir mit diesem Schritt entschieden entgegenwirken.
Ich freue mich sehr, dass es uns gemeinsam mit dem UKSH mit der Eröffnung des MZEB gelungen ist, eine weitere Versorgungslücke zu schließen und werde mich im Landtag auch darüber hinaus für eine Gesundheitsversorgung einsetzen, die allen Menschen entsprechend ihren Bedürfnissen gerecht wird.

Menschen mit Behinderungen haben einen Anspruch auf das erreichbare Höchstmaß an Gesundheit ohne Diskriminierung und den Zugang zu geschlechtsspezifischen Gesundheitsdiensten – dazu haben wir uns in Artikel 25 der UN-Behindertenrechtskonvention bekannt. Im MZEB erfahren von nun an bis zu 800 Schleswig-Holsteiner*innen mit schwerer geistiger oder mehrfacher Behinderung pro Quartal eine bedarfsgerechte Diagnose, Behandlung und Anschlussversorgung. Den individuellen Herausforderungen, vor allem bei der Kommunikation, der Erhebung der Krankheitsgeschichte und dem erhöhten Zeitaufwand, begegnet in Lübeck ab sofort ein multiprofessionelles Team, zu dem auch nicht medizinisches Personal gehört. Durch persönliche Betreuung kann der Austausch und die Vermittlung an die richtigen Fachärzt*innen sichergestellt, sowie die Erstellung individueller Therapiepläne erarbeitet werden. Damit schaffen wir mehr Selbstbestimmung in der Gesundheitsversorgung!

Wichtig ist, dass das Angebot eine Ergänzung der Regelversorgung darstellt: Volljährige mit einer Schwerbehinderung von mindestens 70% erhalten Zugang zu einer barriere- und diskriminierungsfreien Versorgung, ohne von der höchstmöglichen medizinischen Behandlung ausgenommen zu werden. Das MZEB koordiniert zudem ein Versorgungsnetz mit bestehenden Akteuren der Behindertenhilfe oder der Rehatechnik, damit auch über die Versorgung vor Ort hinaus die gesellschaftliche Inklusion und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen vorangetrieben wird.