Zur heutigen Meldung „Letzte Generation beschmiert Audimax in Lübeck“

Seit ich Student der @uni_luebeck bin, weiß ich, dass das Thema Klimaschutz an der Universität und den Gremien der Studierenden eine zentrale Rolle spielt. Ob bei der klimaneutralen Uni oder GreenCampus, sowohl in Fachschaft als auch Studierendenparlament habe ich diese Punkte damals häufiger schon diskutiert.
Das Umweltbewusstsein, der Sinn für Nachhaltigkeit und unsere Zukunft ist unter den Studierenden der Universität aus meiner Sicht wirklich hoch.

Die berechtigte Kritik an der Politik nun an dieser Stelle bei der Universität und den Studierenden auszudrücken – das halte ich für absolut kontraproduktiv. Richtig ist, dass beim Klimaschutz viel mehr Tempo gemacht werden MUSS und dass die Zeit drängt. Als Politiker fühle ich mich deshalb zurecht angesprochen.
Klimaschutz funktioniert allerdings nur, wenn es gesellschaftliche Mehrheiten dafür gibt. Es muss also unsere – so auch meine – Aufgabe sein, für diese Mehrheiten und Klimaschutz zu werben.
Dafür ist es wichtig, sich auch mal außerhalb der eigenen klimabewussten Blase zu bewegen. 
Dies tue ich in meiner Arbeit tagtäglich und genau dort merke ich, dass die Aktionen der Letzten Generation leider genau das Gegenteil von dem bewirken, was wir für den Klimaschutz eigentlich bräuchten. Viele reagieren auf die Aktionen mit Verachtung, Skepsis oder Trotz (dies finde ich auch nicht ganz richtig) und senkt die Offenheit für inhaltliche Argumente. Dabei müsste der Weg eigentlich ein ganz anderer sein: Aufeinander zugehen, sich verstehen und verständigen und gemeinsame Ziele definieren. Dazu gibt es andere, bessere Möglichkeiten für mehr Klimaschutz – schaut z.B. mal bei der Kampagne @wirfahrenzusammen nach.

Auch die Debatte im Landtag vor ein paar Monaten darüber hat gezeigt, dass die Aktionen leider nicht zum Diskurs über mehr Klimaschutz anregt, sondern nur über die Protestform als solche. Ich stelle deshalb zumindest infrage, ob die richtigen Adressaten durch diese Proteste so wirklich erreicht werden.
Ich werde mich auf jeden Fall weiter auf politischem Wege für mehr Klimaschutz einsetzen und insbesondere für demokratische Mehrheiten werben.