Gemischte Gefühle am Ende einer anstrengenden aber kurzen Arbeitswoche während der Sondersitzung des Landtages zur Sturmflut, die Schleswig-Holstein vor knapp 2 Wochen getroffen hat.
Zum einen können wir als Land wirklich sehr stolz auf unser großartiges ehrenamtliches Engagement, unsere Blaulichtfamilie und das Zusammenstehen in Krisenzeiten sein. Den Einsatz- und Hilfskräften gilt unser aller Dank.
Zum anderen zeigt ein solches Ereignis aber auch auf, wie verwundbar viele Teile (in diesem Fall) der Ostseeküste sind und dass wir alles tun müssen, um unsere Küsten resilienter für kommende Extremwetterereignisse zu machen.
Das wird ein enormer Kraftakt werden, gerade auch aus finanzieller Hinsicht.
Denn das Instrument der Schuldenbremse hat einen entscheidenden Konstruktionsfehler: Zwar erlaubt es, in außerordentlichen Krisenzeiten finanzielle Spielräume zu schaffen aber die Möglichkeiten für Prävention, Vorbereitung und den Schutz unserer Lebensgrundlagen sind fatalerweise begrenzt.
In der jetzigen Situation ist es nichtsdestotrotz richtig, dass das Land gemeinsam mit den Kommunen über 200 Mio. Euro an Hilfen für den Wiederaufbau und die Beseitigung von Schäden zur Verfügung stellen.
Für uns muss jedoch zu jedem Zeitpunkt klar sein, dass wir als Land zwischen den Meeren am stärksten von den Folgen des steigenden Meeresspiegels betroffen sind und deshalb langfristige Antworten für diese Herausforderung werden geben müssen.
Mich macht dieses Ereignis, diese jüngste Krise ehrlicherweise sehr nachdenklich. Ich bin sicher, dass dies in den weiteren Beratungen und in den nächsten Jahren immer stärker zum Thema werden wird – etwas anderes bleibt uns auch gar nicht übrig.