Heute knapp 8 Stunden Anhörung im Sozialausschuss des Landtags zum Thema „Pflegende Angehörige“.
Auch, wenn das Bild zwar von einem anderen Tag stammt, so habe ich heute beim Zuhören der über 30 Vertreter*innen zahlreicher Verbände doch oft genau so nachdenklich und ernst dreingeblickt.
Pflegende Angehörige sind der größte Pflegedienst unseres Landes. Aktuell sind ca. 3,4 Millionen Menschen in Deutschland pflegebedürftig. Drei Viertel davon werden zuhause und dabei von knapp 5 Millionen Menschen – den pflegenden Angehörigen – versorgt.
Für diese Menschen muss sich schleunigst vieles verbessern, denn neben Vereinbarkeit von Pflege und Beruf, Freizeit, Urlaub oder zu undurchsichtigen Beratungsangeboten kommen noch viel mehr Probleme und Schwierigkeiten auf sie zu.
Ich gebe zu, dass mir erst heute die Komplexität des Themas und die Wichtigkeit des Einsatzes pflegender Angehöriger für unsere Gesellschaft (denn wenn sie nicht wären, wäre keine staatliche Struktur in der Lage dazu, die Pflegebedürftigen aufzufangen) gänzlich deutlich geworden.
Wir sind in der Politik in der Verantwortung, im Rahmen unseres Kompetenzbereiches alles zu tun, um diese Situation zu verbessern. In Dänemark und anderen Ländern bestehen solche Schwierigkeiten übrigens nicht, weil dort das staatliche Pflegesystem viel klarer organisiert und besser finanziert ist.
Für solche Systeme gibt es bei uns aktuell leider nicht die politischen Mehrheiten, weshalb uns bis dahin nichts anderes bleibt, als in unserem aktuell (meiner Meinung nach dysfunktionalen) System Lösungen für die Probleme zu finden.
Dafür haben wir Abgeordnete heute eine Menge Eindrücke und Anregungen erhalten. Ich bin gespannt auf das weitere parlamentarische Verfahren.